Unter Legasthenie versteht man ausgeprägte und nachhaltige Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens. In der Fachwelt spricht man auch von Lese-Rechtschreibstörung, LRS oder Lese-Rechtschreibschwierigkeit; diese Begriffe werden in der Literatur meist synonym verwendet.
Eine Legasthenie ist also eine spezifische Schwäche beim Erlernen von Lesen und/oder Rechtschreiben bei durchschnittlicher Grundbegabung, die nicht durch
erklärbar ist.
Die Legasthenie ist eine sehr häufige Entwicklungsstörung, die nachhaltig die schulische, psychische und soziale Entwicklung der Betroffenen beeinflusst. Etwa 4 bis 8 % aller Kinder sind davon betroffen, das heißt durchschnittlich gesehen gibt es ein Kind pro Klasse mit massiven Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und/oder Schreiben.
Die Legasthenie kommt weltweit in allen Schriftsprachsystemen vor.
Jungen sind tendenziell häufiger betroffen als Mädchen, das Verhältnis ist etwa 2:1.