Therapie der Legasthenie

Es finden sich viele unterschiedliche Lern- und Legasthenietherapie-Ansätze auf dem Markt. Die Qualifikation der Therapeuten, Trainer, Berater ist sehr unterschiedlich, da es sich nicht um geschützte Berufsbezeichnungen handelt.

 

Auf den ersten Blick attraktiv erscheinende Angebote, die schnellen und sicheren Erfolg versprechen, sind genauer zu hinterfragen. Auch für alternative Verfahren wie Kinesiologie, Brain Gym oder auch Hör- und Sehtrainings oder Lateralitätstrainings gibt es meist keine wissenschaftlichen Nachweise (Suchodoletz, 2007)*.

 

Lesen und Schreiben lernt man nur durch Lesen und Schreiben.

 

Manche dieser Methoden versprechen kurzfristige Erfolge, jedoch hat sich gezeigt, dass langfristige Verbesserungen der Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten nur durch Verfahren zu erzielen sind, die direkt am Lese-und Rechtschreiblernprozess anknüpfen.

 

Dieses Lernen am Symptom nennt man symptomorientierte Förderung, deren Erfolg in zahlreichen Evaluationsstudien nachgewiesen werden konnte. Es gibt zahlreiche wissenschaftlich evaluierte Programme am Markt, deren Anwendung aber in den meisten Fällen Fachleuten vorbehalten sein sollte. Einen umfassenden Überblick finden Sie hier:

Bedenken Sie bitte: Die Lese-Rechtschreibstörung ist nicht heilbar, aber überwindbar. Verbesserungen kann man in jedem Fall erzielen, jedoch ist intensives Üben über einen längeren Zeitraum notwendig. Je früher das Kind kompetente Hilfe erhält, umso wirkungsvoller kann diese sein. Eine unbehandelte Legasthenie wächst sich nicht aus und kann ohne Behandlung an Schwere zunehmen.

 

Nur in einer Einzeltherapie kann die TherapeutIn auf die individuelle Situation des Kindes eingehen, dadurch können viel bessere Fortschritte als in Gruppen erzielt werden.

 

 

* Suchodoletz, Waldemar (2007): Lese-Rechtschreibstörung (LRS) Fragen und Antworten. Verlag W. Kohlhammer